Die Niederrheingruppe ✔ Kriminalroman ✔ Terrorismus ✔ Politik

Die Niederrheingruppe: Kriminalroman am Niederrhein

Krimi am Niederrhein mit Heinrich Sobeck

Der Journalist Heinrich Sobeck gerät in eine Polizeiaktion und fotografiert als einziger Zeuge die Festnahme von drei Jugendlichen durch ein Sondereinsatzkommando. Kurz darauf verkündet der Innenminister des Landes NRW dass er eine Gruppe islamistischer Terroristen am Niederrhein gesprengt habe. Während seine Partei mitten im Wahlkampf feiert, recherchiert Heinrich, wer die Terroristen waren. Ihm kommen Zweifel an der Geschichte des Ministers: Einer der Terroristen war vor kurzem noch beliebter kategorischer Messdiener? Heinrich gräbt weiter in dem Fall. Plötzlich hat er einen Schatten. Und als sein Freund, der Polizist Erik Funken, vom Dienst suspendiert wird, wissen beide, dass sie mächtige Feinde haben...

Die Niederrheingruppe: Ein Kriminalroman am Niederrhein mit Heinrich Sobeck als Journalist und Erik Funken als Polizist. Eine Geschichte über Freundschaften und eine politische Intrige, in der Schüler als falsche Terroristen benutzt werden. Und auch eine Geschichte über die Macht der sozialen Medien wie Youtube und der Welt des Hasses.

Autor:
Preis:
12,99 € inkl. Mehrwertsteuer
Anzahl Seiten:
172
Genre:
Krimi
Erscheinungsdatum:
31. Mai 2024
Typ:
E-Book
ISBN 10:
3759222978
ISBN 13:
9783759222978

Heinrich fegte um die Kurve. Flocken von den Pappeln an seiner Seite wehten ihm um die Ohren. Er nahm den Druck von den Pedalen und ließ rollen. Der BMW stand in ganzer Pracht quer auf der Straße. Das Blaulicht auf dem BMW zuckte. Auch mit dem Rennlenker in seiner Schulterbreite passte Heinrich hier nicht mehr durch, selbst wenn er in die Vegetation ausweichen sollte. Mehr schemenhaft als real nahm er die ebenso unauffälligen Limousinen und den Kleinbus wahr, die ein Stück weiter vor einem weißen Haus standen. 

„Was ist hier los?“ fragte Heinrich, als er vor der Beifahrertür des BMW zum Stehen kam. 

„Das geht dich nichts an“, sagte der Fahrer des BMW, der den Weg versperrte. 

„Ist das eine Übung der Polizei?“ fragte Heinrich mit Blick auf drei Gestalten in Rufweite, die Sturmmasken trugen. 

„Die Polizei wird dich gleich festnehmen, wenn du nicht verschwindest“, sagte der sportlich aussehende Mann mit Schnäuzer. 

Heinrich überlegte den Bruchteil einer Sekunde, ob er dem Machobart einen Tritt in das Gemächt oder ein deftiges Schimpfwort verpassen sollte. Sein Blick fiel auf die Walter P99, deren Griff auf der linken Seite der Brust unter dem Schnäuzer hing. Er drehte um und fuhr in Richtung Bundesstraße davon. 

Heinrich griff in seine Tasche, drückte den Umschlag mit den Bildern beiseite und weckte das Laptop aus dem Schlaf. Dann zeigte er Pfingstmann das Video. 
„Kennen Sie den hier?“ fragte Heinrich und deutete auf einen der drei Jugendlichen. 

„Das ist Kevin.“ Der Pfarrer seufzte. „Einer von Jans Freunden. Ja, ich wusste, dass sie mit so etwas experimentieren. Kevin war die führende Kraft dabei. Ich wusste allerdings nicht, dass sie so stark sind. Jan ist der hinter der Mauer.“ 

Er blickte zum Altar. 

„Letztes Jahr zu Silvester“, erzählte der Pfarrer dann weiter, „hat Kevin ein paar Raketen gebastelt. Jan hat eine davon in ein Ferienlager mitgebracht. Das hat ganz schön gerummst. Er hat später gesagt, dass sei die falsche Mischung gewesen. Hat die Polizei denn Bomben gefunden?“ 

„Sie haben einen Gegenstand sichergestellt, der wie eine halbfertige Rohrbombe aussah.“ antwortete Heinrich. „Informationen dazu gibt es keine. Und ich konnte nicht weiter in das Haus reinsehen. Letzte Frage: Glauben Sie, dass sich Jan in nur drei Wochen zu einem islamistischen Extremisten entwickelt hat?“ 

„Nein“, lautete die mit sicherer Stimme ausgesprochene Antwort des Pfarrers. 

Heinrich bog ein paar Äste einer Strauchgruppe beiseite, damit Elke freies Schussfeld für die Kamera hatte.

„Kannst du das aufnehmen?“ fragte er Sabrina leise.

„Jo mei, ja sicher“, flüsterte sie ihm zu. Die schlanke blonde Frau kroch auf Händen und Knien in den Strauch und griff hinter sich. Erik reichte ihr das Mikrofon.

Hartmann und Kaspers lieferten sich ein Wortgefecht. Der sonst so besonnen erscheinende Innenminister gestikulierte wild herum und deutete mit dem Zeigefinger auf den Polizeichef. Der machte eine abwehrende Handbewegung, ließ die Schultern hängen.

Sabrina reichte Heinrich den zweiten Stöpsel für das Ohr. Er steckte den Hörer ein.

Und dann brach ihm der Schweiß aus.