Mintgrün: Krimi in Kölner Friseursalon
Heuschnupfen und Rasiermesser in Friseursalon - das wird blutig
Marlies Schmitz führt einen Friseursalon in Köln-Niehl. Das Geschäft läuft nicht gut. Immerhin hat sie einen Kunden, der sich bei ihr einmal die Woche die Haare schneiden lässt: Rosintzky. Dumm nur, dass Marlies an Heuschnupfen leidet. Und genau als Rosintzky sich von ihr den Nacken mit dem Rasiermesser freischneiden lässt, zuckt ihre Hand. In Sekundenschnelle ist Rosintzky verblutet. Wohin mit der Leiche? Marlies versucht mit Hilfe ihrer Tochter den Ex-Kunden irgendwie loszuwerden.
Was Marlies nicht wusste: Es gibt einen Grund, warum ihre Tochter niemals im Salon war, wenn Rosintzky auftauchte. Und als sie nach dem perfekten Ort zur Ablage der Leiche suchen, stellen sie fest: Es gibt eine Reihe weiterer Personen, die noch eine Rechnung mit Rosintzky offen hatten.
Mintgrün: Ein Friseursalon in dieser Farbe war immer schon der Traum von Marlies. Der Krimi ist eine bitterböse Geschichte über Machos, vor der Pleite stehende Unternehmerinnen, verlassene Ehemänner und starke Frauen, die ihr Leben endlich in die eigene Hand nehmen. Denn Friseurinnen können nicht nur Haare abschneiden.
- Autor:
- Thomas Berscheid
- Preis:
- 8,99 € inkl. Mehrwertsteuer
- Anzahl Seiten:
- 130
- Genre:
- Krimi
- Erscheinungsdatum:
- 23. April 2024
- Typ:
- E-Book
- ISBN 10:
- 3759213472
- ISBN 13:
- 9783759213471
Leseproben: Mintgrün - Krimi im Friseursalon
Marlies wollte weiter reden, aber dann zuckte sie unter einem gewaltigen Niesanfall zusammen. Sie griff mit der linken Hand in die Tasche, holte ihr Taschentuch heraus und schnäuzte sich. Viel sehen konnte sie bei dem Anfall nicht.
„Geht schon wieder“, sagte sie beruhigend zu Rosintzky.
Doch dann zuckte Marlies plötzlich zurück. Rosintzky erhob sich aus dem Sessel, die linke Hand gegen seinen Hals gepresst. Zwischen seinen Fingern ergossen sich in rhythmischem Schwall Schübe seines Blutes nach außen. Seine Augen waren weit aufgerissen, er wollte etwas sagen, konnte dies aber nicht. Er kam röchelnd auf Marlies zu, griff mit der rechten Hand in ihre Richtung, röchelte ein Wort. Es kam nur ein undeutlicher Laut heraus. Er kratzte ein letztes Mal alle Kraft zusammen, und so formten seine Lippen das letzte Wort seines Lebens:
„Rankenragen!“
Damit ging Rosintzky zu Boden. Seine Beine wollten ihn nicht mehr tragen, seine Knie knickten ein, als seien sie aus Gummi. Er schlug mit der Schulter gegen die Armlehne des Sessels, und wenn er noch bei Bewusstsein gewesen wäre, dann hätte er sicherlich einen Schrei des Schmerzes oder der Wut von sich gegeben. Aber so fiel er einfach dorthin, wo es die Schwerkraft wollte.
Ein paar Stöße von Blut kamen noch aus der klaffenden Wunde an seinem Hals, dann blieb er mit offenen Augen neben dem Sessel liegen. Er bewegte sich nicht mehr. Um seinen frisch geschorenen Kopf herum bildete sich eine Blutlache.
Der Wagen der KVB mit Rosintzky an Bord hatte gewendet und fuhr an ihnen vorbei.
„Jetzt ist er weg“, sagte Engels. „Nimm den Kasten und komm mit runter. Letzte Nacht hat wieder einer Kabel geklaut.“
Sie gingen beide zusammen zum Transformator. Das Schloss des Trafokastens war aufgebrochen. Die Tür stand auf, aber nicht ganz, sondern nur genau so ein Stück, dass man mit einer Hand hineinlangen und die Kabel durchschneiden konnte. Engels nahm ein Brecheisen und bog die Tür auf. Beide sahen in den Transformator hinein.
„Das sieht aus, als hätten die Vandalen hier gehaust“, schüttelte Engels den Kopf.
„Meine Fresse“, ärgerte Kevin sich. „Auf der Leitung sind 800 Volt. Mich wundert immer wieder, dass wir hier keine Leiche finden.“
„Mir würde es schon reichen, die Belohnung zu kassieren“, seufzte Engels. „50.000 Euro für den Glücklichen, der die Kabeldiebe fasst.“
„Ja, ein schöner Traum“, seufzte auch Kevin.